Deutscher Bund 1815-1866
Auf dem Territorium des Deutschen Bundes liegen heute ganz oder teilweise folgende Nationalstaaten. Aktuelle Flächenangaben für heutige Staaten oder Verwaltungseinheiten, soweit sie im Jahre 1818 auf dem Territorium des Deutschen Bundes lagen:
Name des Gebietes | Fläche | Flächenangabe(n) aus dem Jahre (Landvermessung von) | Bemerkungen | ||
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1) Deutschland ohne Südschleswig. | 352.288 km² | 2020 | Südschleswig, 5.300 km² (1919), erst im Jahre 1864 von Dänemark erobert (Deutsch-Dänischer Krieg) und im Versailler Vertrag als Teil Deutschlands bestätigt. | ||
2) Österreich ohne Burgenland. | 79.913 km² | 2020 | Das Burgenland, 3.970 km² (1919), historisch ein Teil Ungarns, wurde 1919 Österreich zugesprochen (Vertrag von Trianon). | ||
3) in Polen | 76.884 km² | 1945,1920 | ein zusammenhängendes Gebiet östlich der heutigen Grenze zu Deutschland (Oder-Neiße). Bis auf die hinterpommerschen Gebiete Herzogtum Lauenburg, Bütow und Starostei Draheim (zus. 2.330 km² (1945)) und das Hztm. Auschwitz-Zator (2.619 km² auf dem Territorium von österreichisch Galizien) gehörte dieses Gebiet im 18. Jh. (und schon seit dem 13. Jahrhundert) auch zum HRR. Heute grob angenähert als Summe der polnischen Woiwodschaften:
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ehem. preußische Gebiete bis zur Ostgrenze des Deutschen Bundes | 73.256 km² | 1945,1922 | Hinterpommern mit Stettin, Ostbrandenburg, preuß. Schlesien, Reichenau (Bogatynia) in Sachsen. Jeweils i.d. Grenzen von 1910. | ||
Teschener Schlesien | 1.009 km² | 1920 | Ein Teil österreichisch Schlesiens. Das Gebiet zwischen Teschen (poln. Cieszyn, tschech. Těšín) und Bielitz (Bielsko), 1920 Polen zugesprochen und 1945 bestätigt. | ||
Herzogtum Auschwitz-Zator | 2.619 km² | 1920 | Wurde 1348 Teil des HRR. 1457 aus der böhmischen Krone ausgegliedert und an die polnische Königsdynastie verkauft (1462/74/94 bestätigt). In Polen hieß es „Kreis Schlesien“, 2.629 km² um das Jahr 1600. 1772 habsburgisch besetzt. 1818-1850 vorübergehend aus Galizien ausgegliedert und österr. Schlesien zugeordnet. - Wichtigste Städte: Auschwitz (Oświęcim), Zathor (poln. Zator), Kant, Saybusch (Żywiec), Wadowitz (Wadowice), Spitkowitz (1315) (Spytkowice), Biala (deutsche Sprachinsel) (Biała). | ||
4) Tschechien (ganzes Land) | 78.866 km² | 2020 | Bis auf das bis 1918 preußische Hultschiner Ländchen (316 km² (1919)) das Gebiet der ehem. österreichischen Territorien: Königreich Böhmen (51.946 km² (1910)), Markgrafschaft Mähren (22.221 km² (1910)) und österreichisch Schlesien (nach Abzug der heute polnischen und slowakischen Teile Teschener Schlesiens entfallen davon 4.068 km² (1910) auf das heutige Tschechien). | ||
5) Slowenien ohne Obermurgebiet. | 19.323 km² | 2021 | Das Obermurgebiet, 950 km² (1919) war bis 1919 ein Teil Ungarns. Im Vertrag von Trianon wurde es Jugoslawien zugesprochen. Heute ist es ein Teil Sloweniens. Das restliche Slowenien liegt auf dem Territorium der ehem. österreich. Gebiete: Herzogtum Krain (9.954 km² (1910)) sowie Anteile von Herzogtum Steiermark, österreichisches Küstenland und Hztm. Kärnten. | ||
6) Großherzogtum Luxemburg | 2.586 km² | 2022 | der deutschsprachige Teil Luxemburgs. | ||
7) in Belgien | 5.476 km² | 2020,1919 | |||
Provinz Luxemburg | 4.440 km² | 2020 | Der französischsprachige Teil Luxemburgs, inklusive dem (deutschsprachigen) Areler Land und dem Herzogtum Bouillon. 1839 vom Ghztm. Luxemburg an Belgien. 4.456 km² (1839). Heute die belgische Provinz Luxemburg. | ||
Eupen-Malmedy | 1.036 km² | 1919 | 1919 von Deutschland an Belgien. Heute die drei belgischen Ostkantone Eupen, Malmedy und St. Vith. | ||
8) Liechtenstein | 160 km² | 2020 | Bis 1866 im Dt. Bund. | ||
9) in Italien | 15.152 km² | 1918/19 | |||
Südtirol | 14.035 km² | 1918 | 1919 von Österreich (Tirol) an Italien (Vertrag von Saint-Germain). Heute zusammengefasst in der Region Trentino-Südtirol, 13.607 km² (2022). | ||
Raibl und Kanaltal | 445 km² | 1919 | 1919 von Kärnten an Italien. Liegt heute in der Region Friaul-Julisch Venetien. | ||
von österreichischem Küstenland | 672 km² | 1919 | Bis 1918 bei Österreich, dann zu Italien (Triest und Friaul): Triest mit Zone A (222 km²), der südwestl. Zipfel (ca. 1/3) der Grafschaft Görz (ital. Gorizia, slowen. Gorica) (ca. 450 km²). 1945 als Teil Italiens bestätigt. | ||
10) in der Slowakei | 70 km² | 1918/1938/1993 | slowakischer Teil Teschener Schlesiens. Skalité (polnisch Skalite), Čierne (polnisch Czerne), Svrčinovec (polnisch Świerczynowiec). Ging am 25.10.1938 von der Tschechoslowakei (bei deren Auflösung) an die Slowakei. Das Gebiet um Skalité (33 km²) wurde im Herbst 1938 von Polen besetzt und ging bei der Auflösung von Polen im Okt./Nov. 1939 zurück an die Slowakei. Nach Wiedererrichtung der Tschechoslowakei und nach deren erneuter (friedlicher) Auflösung zum 1.1.1993 wieder Teil der Slowakei. | ||
Deutscher Bund 1818 | 630.718 km² | 2020,1945,1920/1919/1918 |
Im Jahre 1839 kam hinzu: 11) in den heutigen Niederlanden: das Herzogtum Limburg, 2.132 km² (1866). Jedoch schied zeitgleich die heutige belgische Provinz Luxemburg (zu 7) ) aus dem Deutschen Bund aus.