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Osnabrück und Typisch Norddeutsch und Mitteldeutsch sowie auch Süddeutsch. Regionalwörter

V Osnabrück und Typisch Norddeutsch und Mitteldeutsch, Berlinerisch

Das Kapitel V enthält Listen von in Osnabrück gebräuchlichen Regionalwörtern, die in ihrer Verbreitung innerhalb Deutschlands  auf Norddeutschland und Mitteldeutschland, sowie auf Berlin, beschränkt sind.

Mit Mitteldeutschland (mdt) meine ich hier das Verbreitungsgebiet der mitteldeutschen und niederfränkischen Dialekte in Deutschland, also Sachsen, das südliche Brandenburg, Berlin, das südliche Sachsen-Anhalt, Thüringen (ohne südliche Randgebiete), Hessen (ohne einen kleinen nördlichen Streifen um Korbach), der Landesteil Rheinland von Nordrhein-Westfalen (Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf), das Siegerland (NRW-Kreis Siegen-Wittgenstein), Rheinland-Pfalz und das Saarland, sowie Randgebiete (1,300 km²) von Bayern und Baden-Württemberg. In dieser Definition hat Mitteldeutschland eine Fläche von 112,700 km². Norddeutschland und Mitteldeutschland mit Berlin haben zusammen eine Fläche von 251,000 km².

Die in Mitteldeutschland verbreiteten Wörter sollten außerdem im (deutschsprachigen) Ostbelgien, im Luxemburger Dialekt und in den deutsch-lothringischen Mundarten in Frankreich verbreitet sein.

Die Wörter in diese Kapitel sind in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz ungebräuchlich oder gar unbekannt.

 5.1 Typisch Berlinerisch und Ostdeutsch2

Die Wörter dieser Liste sind in Osnabrück gebräuchlich, aber eigentlich typisch Berlinerisch. Sie können über ganz Ostdeutschland, Norddeutschland und Mitteldeutschland verbreitet sein, jedoch nicht weiter.

Weitere aus dem Berlinerischen stammende Wörter hatte ich in die Liste IV "Typisch Norddeutsch" aufgenommen, falls sie über ganz Norddeutschland verbreitet sind und nicht weiter.

WortÜbersetzung od. UmschreibungBeispielsatzHerkunft und Bedeutungvermutete VerbreitungAnmerkungen und Quellen
belatschen (langes a)jemanden zu etwas überredenLass´ dich bloß nicht von ihm belatschen !

Berlin, ostmdt1, Westfalen;

NW-Dtld ?

Boofke [bo:fke]ungepflegter oder ungehobelter Kerl, Flegel(Mutter zu Sohn) Warum läufst du mit so einer Boofkenmütze herum ? (=Baskenmütze, Barett)Boofke (berlinerisch) = ungehobelter Kerl, Flegel; Schifferknecht; Herkunft: preußisch – litauischBerlin; norddtdie Boofkenmütze wird fälschlicherweise auch „Piefkenmütze“ genannt, jedoch Piefke (norddt. abwertend) = feiner Pinkel, eingebildeter Typ, Gernegroß, Vornehmtuer; in Österreich abwertend für „ein Deutscher“ !
Bratze, die (kurzes a)unattraktive Person, meist eine Fraumit Braatsche = „dicke, unattraktive Frau“ verwandtBerlin, Rhein-Ruhr
Bulette, dieFrikadellefrz = Bällchen; aus Berlin, wohl durch frz. EinwandererBerlin, Brandenburg, Meck-VP, Sachsen, Luxemburg, Ostbelgien

http://www.atlas-alltagssprache.de.

Das Wort ist in Osnabrück unüblich, kenne ich aber durch meinen Vater und einen Klassenkameraden.

dufteklasse, super, ausgezeichnet, fabelhaftvon Berlin ausgehend aus dem Rotwelschen entstandennorddt, bsd. berlinerisch
fluppenflutschen, reibungslos funktionierenJetzt sollte es fluppen.lt. Duden aus dem ndt, lautmalendRheinland, Westfalen, Berlin, Hamburglt. Duden landschaftlich
Fuffi, der50-Mark oder 50-Euro-Scheinaus BerlinBerlin, norddt, wo noch ?
Glotze, dieFernseher, MattscheibeIch häng´ mich vor die Glotze.von glotzen aus dem mhdt; urspr glänzen, schimmern; dann leuchten, anstrahlen; mit „gelb“ verwandtBerlin, ostdt2www.atlas-alltagssprache.de
Hackebeil, dasBeillandschaftlich; Berlin (v.a.), Nds, Westfalen, Köln (Rheinld.), Schwaben
j.w.d. / jwdsehr weit entfernt; ein entlegener OrtAbk. für „janz weit draußen“Berlin, norddt
poofenschlafenRuhr, Westfalen, Berlin
raffitückischraffiniert, trickreichBerlin, norddt, Rheinland
Schnalle, diedie feste Freundin eines (meist jungen) Mannes; kein freundl. Ausdruck, eher schnodderigEr hat seine Schnalle mitgebracht. (ist abwertend)aus der Jägersprache (weibl. Geschlechtsteil)Berlinerisch, norddt; Jugendsprache
schniekefein, herausgeputztaus Berlin; aus nds snigger = munter, hübschnorddt (isbd. Berlin)
Schnippel, derein Schnipsel, z.B. ein kleines Stück Papierzu nds snippeln = schneidennorddt, bsd. Berlin, Ruhrals „Schnitzel“ in „Schnitzeljagd“ bekannt
schnurzegal, gleichgültigauch in „schnurzpiepegal“aus Berlin; angebl. von nds Snurt = Furznorddt; noch weiter ?
Steppke, derkleiner Junge, Knirpsndt Verkleinerungsform zu Stoppen = Stopfen, Propfenberlinerisch; norddt, mdt
tillenausflippen, spinnen, im Ausnahmezustand sein

Du tillst wohl !

Das Computerprogramm tillt.

aus Berlin ; mit engl tilt = Schräglage verwandtBerlin, norddt
unegalungeschickt; ich kenne es nur in „unegale Finger“Nimm deine unegalen Finger da weg !aus BerlinBerlin, ehem. Ostpreußen, Niederrhein, (ehem.) Schlesien,
Bay, HH, BaWü, Hess

Quelle: bedrohte-woerter.de/forum/index.php , dort nach „unegal“ suchen

Bei der Verbreitung scheint mir ein Übergewicht in Norddt. zu liegen.

 5.2 Typisch Norddeutsch und Mitteldeutsch

Die Wörter dieser Liste sind in Osnabrück geläufig, können aber über ganz Norddeutschland und Mitteldeutschland verbreitet sein. Ihr maximales Verbreitungsgebiet ist somit 251,000 km² groß.

WortÜbersetzung od. UmschreibungBeispielsatzHerkunft und Bedeutungvermutete VerbreitungAnmerkungen und Quellen
Aap, der / deAffe; alberner MenschDu bist'n Aap = Du bist ein Affe, bist albern.nds = Affenorddt, mdt, bsd. rheinischeigentl. Platt, aber auch norddt ugs.; auch nl
ackernarbeiten, sich abmühen, schuften, sich abrackernnorddt, westmdt3
alle seinverbraucht sein, K.O. sein, erschöpft sein; alle = leerBoah, bin ich alle ! (z.B. nach einer anstrengenden sportlichen Übungseinheit)alle = leer; mglw. von von frz alée = gegangen, fort, weg, vorbeinorddt, mdtsiehe z.B. hier: http://www.wer-weiss-was.de/t/alle-sein-gibt-es-diesen-begriff/7428325/2 => norddt, mdt
aufribbelnbei Etwas Gestrickten oder Gehäkelten Maschen lösen, etwas Gestricktes wieder aufdröselnSie hat den Pullover wieder aufgeribbelt, als ihr die Farbwahl doch nicht so gefielt.Nebenform zu aufrebbeln; engl to unravelnorddt, mdtlt. Duden landschaftlich
aufdröselnentwirren (Garn; aber auch Problemstellungen)nds triseln = drehen, rollennorddt, mdt
ausbüxenabhauen, fliehen, flüchtenDie Kaninchen sind ausgebüxt.nds utbücksennorddt, mdt3
Backpfeife, dieOhrfeigeDas Kind bekam eine schallende Backpfeife.norddt, westmdt3
baseligunaufmerksam, verwirrt und dadurch ungeschicktKär, Mensch, da wa´ ich ja ma´ wieder baselig !nds basen = unsinnig reden, handelnOS, OWL, Westfalen, südl. Nds, Rheinland; norddt; evtl auch mdt

vgl. „verbaseln“

Ist in: „Ommawörter“ (OWL), „Dortmund-Lexikon“ deine-woerter.de/lexikon/dortmund und „Braunschweiger Mundartwörterbuch“ www.der-klinterklater.de/wbuch/wbuchb.html

bedröppeltbennommen, enttäuscht, bedrücktDu guckst ja ganz bedröppelt drein...nds, rheinisch = „betropft“wohl urspr westmdt; heute ür
sich beharkensich bekämpfen, streitennorddt,mdt3
beklopptverrücktnds kloppen = klopfennorddt, mdt3
betuppenleicht betrügen, übers Ohr hauen, hinters Licht führen, täuschen, anschmierenLass` dich bloß nicht betuppen !mglw. von frz duper = betrügenRuhr, Westf, Rheinld, SW-Nds, Hessen (beduppen)lt. Duden und redensarten-index.de landschaftlich, regional begrenzt
biestigstinkig, gemein, hundsgemein, hinterhältigvon Biest = Tier und mit verbiestert verw. ?norddt, mdt3
Brause, dieein sprudelndes Erfrischungsgetränknorddt, mdt3
Dämel / Dämlack [´däämlak], derDummkopf, dämlicher Mensch, Deppnds; mit dämlich verwandtnorddt, westmdtauch: Dämelack
Dätz (langes ä), derKopfPass auf, sonst fliechste auf'n Dätz ! (landest beim Aufprall auf dem Kopf)frz la têtemdt (ost+west), Westfalen, südl. Nds, SaAnh, Meck-Pom, Schwabenauch Deez geschrieben
damelnsich kindisch verhalten, herumalbern, trödeln (langsam machen)von dämlichnorddt; mdt, bsd. Westf-Lippisch
dickereichlich, genugDas reicht dicke. Ich hab´s dicke = Ich hab´ genug.aus Berlin oder ostmdt. Die Form mit -e war im mhd die Standardform.norddt, mdtwww.atlas-alltagssprache.de, 10. Runde
ditschenleicht eindrücken, anstoßen

Ditsch' ihn mal, damit er was merkt.

Der Pfirsich ist eingeditscht / eingedetscht / eingedötscht (= eingedrückt).

wohl von (ugs.) titschen; beide zu mhdt tetschenwestmdt

eng verwandt mit (rheinisch, mdt) „titschen“ = leicht aufschlagen, aufprallen, antippen; bsd. Steine auf der Wasseroberfläche hüpfen lassen, also „aufprallen und reflektiert werden, (zurück-)springen“

ditschen bedeutet in Sachsen „eintunken“ !

dölletoll, verrücktIch bin doch nicht dölle !Nebenform von doll, toll; auch mit (norddt) dull verwandtnorddt, mdt; selten
dröselnetwas auseinanderfriemeln, entwirren; urspr. Fäden; aber auch verworrene AufgabenIch muss das Wollknäuel erst aufdröseln.nds = drehen, rollennorddt, mdt
Eszett, dasdieser Buchstabe: ß; woanders auch als „scharfes s“ bekanntz.B in „daß“ mit Eszett (...gib´s nich mehr...)Die Schreibweise ß ist durch Ligatur aus s und z in alter deutscher Schreibschrift entstanden. Diese Tatsache und die Aussprache "Es-Zett" erinnert daran, dass dieser Laut durch (hdt.) Lautverschiebung über z, tz aus t (z.B. im ndt noch erhalten) entstanden ist.norddt, mdtwww.atlas-alltagssprache.de
fimmelnetwas eifrig mit den Fingern bearbeiten; fummelnSie fimmelt das Gummiband durch die Schlaufen.aus fummeln (nds) und/oder zu Fimmel (nds)norddt, ostmdt
Fitzel, derein kleines Stück, Schnipsel, Fetzenein Fitzel Papier, ein Fitzelchen Stoffwohl wie „fitzelig“ auch von nds Fitz(e) = Fadennorddt; mdt ?lt. Online-Wörterbüchern übereinstimmend „landschaftlich, regional“
fitzeligFeinarbeit erfordernd, schwer zu entwirrennds Fitz(e) = Fadennorddt; mdt (hessisch)
Flappe, dieverzogener Mund, breite LippenEr zieht eine ganz schöne Flappe (schmollt).nds Vlabbe = Maulnorddt, westmdt3
Flatschen, der (langes a)ein flaches, niedergedrücktes Etwas; eher großmit Fladen verwandtlandschaftlich, bes. mdt
fleezenlümmeln; sich hinfleezen = sich überaus lässig, leger, bequem hinsetzen (meist dort, wo nicht erwünscht)Fleez´ dich da nich´ so hin !nds Flääts = Lümmel, Flegellandschaftlich (OS, wo noch ?)

Heißt auch fläzen, flääzen; oder auch mit tz geschrieben.

Die Verbreitung der Variante mit geschlossenem e („ee“) ist regional begrenzt; flä(ä)zen ist weiter verbreitet.

Flunsch, dervorgezogene Unterlippe, verzogener Mundeigentlich nur in „einen Flunsch ziehen“ = figürlich für schmollen, eingeschnappt seinnds = vorgezogene Unterlippe; mit Flappe verwandt; auch mit flennen = heulen, weinennorddt, mdts. z.B. hier www.wissen.de/rechtschreibung/flunsch
Hasenbrot, dasein von der Schule (oder Arbeit) wieder mit nach Hause gebrachtes Butterbrot; ein altes Butterbrotangeblich haben Hasen daran geknabbertmdt, norddtBerlin + norddt lt wiktionary.de, aber auch Westerwald, Köln, Halle/Saale, s. hier www.chefkoch.de/forum/2,22,229197/Heisst-das-Hasenbrot-ueberall-so.html
Hacke, dieder Hacken, die FerseDie Hacke passt nicht in den Schuh hinein.mnds hakke, wohl mit Haken verwandtnorddt; mdtlt. Duden landschaftlich, bsd. norddt; lt. wiktionary.de norddt, mdt. In Köln wird eher Ferse verwendet.
Haschmichnur in „einen Haschmich haben“ = spinnen, verrückt seinvon haschen (veraltend) = erlangen, ergreifennorddt, mdt3
hibbeligunruhig, zappeligDas Kind rutscht hibbelig auf dem Stuhl hin und her („hibbelt“).ndsnorddt, mdtseltener auch „hippelig“ geschrieben
Huckel, derkleine Erderhöhung, Unebenheit; = HubbelDie Landstraße hat viele Huckel. Es huckelt, wenn man darüber fährt.nds; mit Hügel verwandtnorddt, mdt; bsd rhein-ruhr

Ich empfinde dieses Wort als „mehr standard“ als Hubbel. Angeblich ist aber „Hubbel“ verbreiteter.

lt. wissen.de norddt, mdt

huckelig / hubbelighügelig, unebensiehe bei Huckelhuckelig: norddt, mdt; hubbelig vermutl. auchhubbelig ist (auch) Plattdeutsch, s. hier: plattmakers.de/nds/14929/hubbelig; zur Verbreitung von huckelig s. z.B. hier www.wissen.de/rechtschreibung/huckelig
juckelnlangsam und gemächlich Auto fahren; evtl. auch schaukelndwir juckeln mit dem Oldtimer die Landstraße entlang.nds ; angebl. aus allemannisch jucken = hüpfen, springen; angebl mit engl to jog verw.; auch mit Kölsch "op Jöck" ?nordwestdt, westmdt, Berlin, Badenhier habe ich Belege der Verwendung gefunden: Berlin, Schl.-Holst., HH, Nds, ganz Westf und „typisch westfälisch“, ruhr, Berg.Land, Bonn (GA), Rheinld-Pfalz (rp-online), Baden; kann in Bayern wackeln bedeuten, im Saarland sich jucken, in Bay auch sich jucken.
Kandarre, die (zwei kurze a)nur in „jmd an die Kandarre nehmen/kriegen“ = jmd hart ran nehmen, streng führen, sich jmd vorknöpfeninteressant ist die Aussprache: -arre (kurzes a) vs. -are (langes a)slow / ungar Kandare = ein Zaumzeug vom Pferdnorddt,mdt: -arre; süddt: -are ?Ich finde Belege -arre, -are kreuz und quer durch Dtld verteilt. Aber doch eher die Kurzform häufiger in Norddtld, Mdt, die Langform in Süddt; s.  z.B. http://www.wuerzburcher.de/folksblatt-an-die-kandarre-legen/. Angebl ist Kandare die „richtige“ Form - ich kenne aber nur Kandarre
Kiepe, dieeine Rückentrage aus Weidenrutenfür mich typisch westfälisch: Kiepenkerl in MS, Leineweber in BInds; norddt; vielleicht mit lat cupa = Faß verwandtnorddt, westmdt3
klabasternpoltern, rumpeln, Lärm machen; unregelmäßig schlagen (Herzklabastern), polternd laufenvom starken Kaffee kriege ich Herzklabastern.nds, mglw von ital calpestrare = mit den Füßen tretennorddt, mdt
klabauternpoltern, rumpeln, Lärm machenOnkel Heinz klabautert noch im Schuppen herum.nds; vgl klabasternnorddt, mdt, auch in Süddt bek.
Klemptner, der= KlempnerNebenform von Klempner, lässt sich leichter aussprechen als Klempnernorddt, mdtKlemptner/Klempner an sich ist norddt, mdt; heißt im Süden Flaschner, Spengler (von Spange) oder Blechner
klitschigklebrig, nicht aufgegangen (bei Teig, Gebäck); feuchtDer Kuchen ist klitschig.nds klitschig, von mdt Klitsch = breiige, weiche Massenorddt, mdt

lt. Online-Wörterbüchern übereinstimmend regional, landschaftlich. Die Schreibweise variiert: klitschig, kletschig, klietschig.

In Bayern sagt man auch „spintig“ dazu.

Kloppe, dieHaue, Tracht PrügelEr kriegt Kloppe.nds kloppen = klopfennorddt, mdt
kloppen1. klopfen, schlagen; 2. sich kloppen = sich hauen, schlagen, prügelnndsnorddt, mdtwww.atlas-alltagssprache.de
Klopperei, die1. Schlägerei; 2. andauerndes Hauen, Schlagen1. Im Wirtshaus gab es gestern eine Klopperei. 2. Die Klopperei mit dem Hammer kann ich nicht mehr ertragen.nds1. ür 2. norddt, mdt
Klute, dieErdscholleDer Bauer sticht Kluten vom Acker aus.mnds, nds Kluut = Klumpen, Zusammenballung, Haufen, Erdscholle; mit Kloß verw.norddt, mdt; evtl mit Schwerpunkt  in Westfalen„Klute“ ist als Familienname in Westfalen am häufigsten.
knibbelnetwas mit den Fingern abkratzen, aufkratzen, abschaben oder abkneifenEr knibbelt die Farbe vom Holz (abkratzen, in kleinen Stücken abziehen). Sie knibbelt sich den Pickel auf (aufkratzen).nach meinem Sprachgefühl von nds kniepen = kneifen; lt. Duden aber mit knüpfen verwandtnorddt, westmdt; WestfalenVgl. ostmdt (bei Gera) „knaupeln“
Knilch, der(abschätzig) kleiner, schmächtiger Menschnds knelk = zierlich, zartnorddt, mdtlaut Wahrigs Wörterbuch vor allem in Nord- und Nordwestdeutschland verwendet; in Sachsen aber auch als „kleiner, schmächtiger Mensch“
Knöllchen, dasStrafzettel (für falsches Parken)im Rheinland entstanden; angeblich aus „Protoköllchen“ und „knüllen“; das Wort soll aber auch „Kopfnuss“ bedeutet haben, Kopfnuss i.S.v. Denkzettelnorddt, mdtwww.atlas-alltagssprache.de
Kopp, derKopfndsnorddt, mdt; ostdt
krepelnunter seiner Würde, auf niedrigem Niveau, kümmerlich etwas machen; klein klein machen, nicht voran kommen, sich erfolglos abmühen; dahinvegetieren, kümmerlich weiter lebenvon nds krüpen = kriechen, engl to creep, mit (hdt) Krüppel verw.norddt, ostdt

http://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=174930

Verbreitung: Berlin, ostmdt, ostdt, Hannover, Nordhessen, Westfalen

kröchzenstark husten, aushustenNebenform von krächzen, aber andere BedeutungNiederrhein, Westf, Nds, (N-)Hess, Brbgsteht nicht im Duden oder online-Wörterbüchern; veraltend oder regional ? Habe im Internet hauptsächl historische Belege oder aus den angegebenen Gegenden gefunden.
krumpelig; sich krumpelnzerknittert, zerknüllt, zerknautscht; sich knüllen, knautschen, knitternDie Tischdecke ist krumpelig (nicht glatt, wirft Falten).zum nds Stamm „Krumpel“ (= Krampf)landschaftl. mit Schwerpunkten Hessen, RhPfalz und Berlin

lt. Duden landschaftlich;

neben den angegebenen Schwerpunkten auch:  Saar, Bergisches Land, Potsdam, Sachsen, Schwaben, HH ?

krumpeln / krümpelnknittern, knüllen;   „krümpeln“ ist seltener als „krumpeln“Die Wäsche krumpelt beim Trocknen. Wir krumpeln die Papierserviette zusammen.zum nds Stamm „Krumpel“ (= Krampf)wie „krumpelig“; evtl auch in Westfalen und Hannover bekannt

Kenne ich das Wort wirklich ?

lt. Duden landschaftlich

Laken, dasBettuchaus dem ndt = Tuchnorddt, mdt3
lauumsonst = kostenlos, gratisin „für lau“: Es gibt heut´ ein Getränk für lau.stammt aus dem mhdtnorddt, mdt ; außer Pfalzwww.atlas-alltagssprache.de 
manschen / die Manschevermischen / breiige Masse, Pampenorddt, mdt3
neesagt man für „nein“ndsnorddt, mdt
packen1. greifen, ergreifen 2. etwas fertig kriegen, schaffenIch hab´s gepackt (=geschafft). Hoffentlich packen wir's.nds = greifen, ergreifennorddt, mdtDie Verbreitung von „pack mich nicht an“ ist lt. http://www.atlas-alltagssprache.de : NRW, W-Nds, RhldPfalz bis zur Mosel; woanders sagt man „fass, lang oder greif mich nicht an“
Pampe, dieein Brei oder zerkochtes Essen, der/das nicht schmecktnds Pamp, nds Papp = Breinorddt, mdt
pampigfrech, anmaßend, unfreundlich, zickigNu´ werd ma´ nich pampig !übertragender Sinn zu nds pampig = breiig, klebrignorddt, mdt
pichelnalkoholhaltige Getränke zu sich nehmen; saufenhängt mit „Pegel“ zusammen; aus dem Ostniederdt. (lt. Duden)norddt, mdt4
Pott, der (III)TopfEs stehen viele Pötte auf'm Herd.ndsnorddt, ehem. Rheinprovinz (nicht i.d. Pfalz), SaAnhwww.atlas-alltagssprache.de
pullernpinkelnostndt; ostmdt; auch von „poltern“, vgl. bollernnorddt, mdt, besonders ostmdt
quatschenlocker miteinander redenndsWestf, Rheinld, Lux, Hessen, Ostdt, SO-Ndswww.atlas-alltagssprache.de
ratschen (kurzes a)ritzen, aufreißen; sich die Haut leicht verletzen oder auch eine Oberfläche beschädigenDu hast dir an der harten Kante die Hand/Haut geratscht / aufgeratscht.nds; mit reißen oder rasch (schnell) verwandt ? lautmalerisch für das Geräusch beim Ratschen ?mdt, norddt mit Schwerpunkt auf (west-)mdt; im Norden auch eher westl.

lt. Duden landschaftl.

in Österreich ratschen = reden!

Ratscher, der (kurzes a)ein Kratzer, eine Schramme (kleine Verletzung der Haut); sich (auf)ratschen: sich eine Schramme zufügenIm Autolack ist ein Ratscher drin.nds (ist in www.plattmakers.de)Niedersachsen, Westfalen/Lippe, Niederrhein, Rhld-Pfalz, Hessen; Berlin

lt. Duden landschaftl.; nicht selten

 

schickenreichen, genug seinnur in „Das schickt jetzt aber“ - Das reicht jetzt, ist genug.hessischHessender Ausdruck ist in Osnabrück ungebräuchlich, kenne ich aber von einem Klassenkameraden, dessen Vater aus Hessen stammt.
Schippe, dieSchaufelnds SchüppeSaAnh, Brdbg, M-V, W-Nds, Hess, RhPf südl. der Moselwww.atlas-alltagssprache.de
schippenschaufeln; z.B. „Schnee schippen“zu nds Schipp = Schaufelnorddt, mdt, BaWüwww.atlas-alltagssprache.de
schlackern(lose herabhängend) hin und her wackeln, pendeln

Da schlackerst du mit den Ohren (= Da staunst du).

Die Hose schlackert (ist zu weit).

nds slackern = schlenkern, wackelnnorddt, westmdt5
schlodderig

1. unordentlich (angezogen), schludrig, schlampig

2. schlendernd gehend = schlotterig

Die Jacke sieht schlodderig aus (unordentlich, ungepflegt).

1. von schlud(e)rig

2. von schlottern = wackeln, schaukeln; nds sluddern

1. norddt, mdt; Baden; evtl. ür

 2. Pfalz, Rheinland

Die 2. Bedeutung ist mir aus Osnabrück nicht bekannt. „schlottern“ kannte ich nur in der Bedeutung „zittern, bibbern, frieren“; z.B. „mir schlottern die Knie“ (zittern => Angst haben).
Schmand, der1. Sahne 2. jegliche weiche MasseSo ein Schmand ! (etwa: „so eine Scheiße !“, nur nicht so derb)aus nds smöde = sanft, weich ,geschmeidig, entspr. engl. smooth1. westmdt, nordostdt 2. ostmdtVerbreitung lt. duden.de und de.wiktionary.org. Interessanterweise kannte ich aber v.A. die 2. Bedeutung.
SchnodderRotznds; vgl engl snotnorddt, mdt
schnodderigunfreundlich, grob, frech, ungehobeltvon Schnodder ; nds Snodder = Rotz; vgl „rotzfrech“norddt, mdt6

Schrubbe, die

schrubben

eine hohe Niederlage; eine Abreibung

hoch gewinnen

Er hat Schrubbe gekriegt (eine Abreibung, ist verkloppt worden).

Die Fußballmannschaft hat die andere geschrubbt (ein Spiel hoch gewonnen).

von schrubben = scheuernHessen, Ruhr, Westfalennicht im Duden
schuckelnschaukelnndsnorddt, mdtvgl. kölsch „Schockelpääd“ = Schaukelpferd
Senge, dieHaue, Schläge, eine Tracht Prügelin „Senge bekommen“ = verhauen werdenvon sengen = brennen (auf der Haut oder so)norddt, mdt3genauso wie „Dresche, Haue, Keile oder Kloppe bekommen“ - alles gleichbedeutend und alles auf norddt, mdt beschränkt3.
Spickzettel / Spicker, derein Zettel, auf den man bei Klassenarbeiten heimlich draufguckt und so schummeltvon nl spieken = spicken = spinxennorddt, mdtals „Schülersprache“ lt. Duden landschaftlich
spinxenvorsichtig oder heimlich herüberschauen, spähen; = spicken oder spiekenIch hab´ mal vorsichtig durch den Türspalt gespinxt.nl spieken mit gleicher Bedeutung (abgucken, abschreiben, spicken)norddt, mdt mit deutl. Schwerpunkt im Rheinland (Niederrhein + Reg.Bez. Köln)
Teilchen (Pl.)kleine oder mittelgroße Gebäckstücke; PlunderWest-Nds, westl. Schl-Holst, NRW, Hessen, Rhld-Pfalz (nicht Saarland)www.atlas-alltagssprache.de
titschen ( ditschen )leicht aufschlagen, aufprallen, antippen; Steine auf der Wasseroberfläche hüpfen lassenan ein Auto beim Einparken antitschen; Flummi tischt auf die Erdenordwestdt, westmdtder Duden verzeichnet eine andere Bedeutung: „eintunken, eintauchen“ mit Verbereitung „landschaftlich“ (ist ostmdt)
für ummeumsonst = gratis, kostenlosDie Zeitung ist für umme; etwas für umme machenPfalz

lt. www.atlas-alltagssaprache.de nur in der Pfalz! Klingt für mich aber voll ostwestfälisch. Kenne das Wort von einem Bielefelder Kollegen, der auch von dort stammt.

verbaseln

1. etwas verlieren, verlegen

2. etwas verpassen, verfehlen

1. Ich hab´ schon wieder meinen Schlüssel verbaselt.

2. Felix hat die Mathearbeit verbaselt (dumme Fehler gemacht).

nds basen = unsinnig reden, handeln(landschaftlich) norddt; mdt; noch weiter ?
Wuling, dasGewühle, Gedränge, DurcheinanderWas ist das denn hier für'n Wuling ?Seemannssprache: durcheinandergeratenes Tauwerknorddt, mdt (Sachsen)in wikipedia und wiktionary, jedoch nicht im Duden verzeichnet
ziependen Schmerz empfinden, wenn man an den Haaren gezogen wird, aber auch allg. ein Stechen, Ziehen empfinden, z.B. ein Brennen auf der HautAutsch, es ziept beim Rasieren.nds; urspr ostmdt, zupfen ist damit verwandtnorddt, mdt4

VI Osnabrück und auch Süddeutsch oder unbekannte regionale Verbreitung („landschaftlich“)

Die Wörter in dieser Liste sind in Osnabrück gebräuchlich bzw. mir von dort bekannt. Sie sind darüber hinaus in weiteren Teilen Deutschlands in Gebrauch (und ggfs. auch außerhalb Deutschlands), jedoch nicht in ganz Deutschland. Dabei fällt ihre regionale Verbreitung in keines der in den Kapiteln I bis V beschriebenen Gebiete.

D.h. diese Wörter sind entweder auch in Süddeutschland (und ggfs. Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Südtirol) in Verwendung oder ihre regionale Verbreitung ist unbekannt, landschaftlich.

Mit Süddeutschland (süddt) meine ich hier die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern (abzgl. Randgebiete im Norden und Westen von ca. 1,300 km² Fläche) sowie ein südliches Randgebiet von Thüringen (ebenfalls ca. 1,300 km²). In dieser Definition hat Süddeutschland eine Fläche von 106,300 km².

WortÜbersetzung od. UmschreibungBeispielsatzHerkunft und Bedeutungvermutete VerbreitungAnmerkungen und Quellen
ausnatzenaussteigen, sich aufhängen, abstürzen; bsd. von ComputernDer Computer ist wieder ausgenatzt.von natzen = verarschen; relativ junges Wort; irgendwie aus dem engl. von nuts = Quatsch oder not = nichtJugendsprache
Bommel, dereine aus Garn und Wolle bestehende runde Kugel oben an einer Pudelmützends bummeln = hin- und her schwanken, baumelnlandschaftlich; Hessen, NRW, wo noch ?lt Duden und enzyklo.de landschaftlich; im Rheinld auch „Bömmel“
dichtmachenzu machen; schließenEr macht einfach dicht (er verschlließt sich). Der Laden hat dicht gemacht.OS, OWL, Ruhr, Rheinld, anderswo ?wahrscheinlich weiter verbreitet, steht im Duden
ebend!= (na) eben! (ein Ausdruck der Bestätigung, Bekräftigung)(beim Schlachter) „Ich hätte gerne ein Pfund Nackend - das heißt aber Nacken - ebend!“ (Sketch mit Diether Krebs und Beatrice Richter)angebl. mundartl. aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg (https://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/ebend.shtml, Bastian Sick/Zwiebelfisch auf spiegel.de)Berlin, Brdbg, Mecklenburg, Westf/Lippe, Süd-Nds., Ruhr, Rheinland (NRW); wahrscheinlich noch weiter verbreitetaußerhalb des ursprüngl. Verbreitungsgebietes möglichwerweise hauptsächlich durch den genannten Sketch bekannt
fuddelnfummelnKönnte Platt sein. Mglw. aus Futtfinger + fummeln = mit dreckigen Fingern fummeln, dann mit nds Fott verw.OS, Westfalen, mdt (Hessen); auch süddt
gerippeltbeschreibt eine Oberflächenbeschaffenheit: mit gleichmäßigem, erhöhten und vertieften Muster versehen; geriffelt, geripptLeder, Papier, Glas, Meeresgrund, Strand, Socken und Wolkenmuster können gerippelt sein.vgl. gerippt (mit Rippen versehen); geriffelt, gerillt; vgl. engl to ripple (sich kräuseln), the ripple (kleine Welle)Schweiz, Elsass, Baden, Pfalz; vereinzelt auch RhPfalz, Rheinland (NRW), Westfalen
Hackebeil, daseine Axtlandschaftlich: v.a. Berlin, aber auch Niedersachsen, Westfalen, Köln (Rheinland), Schwaben
Hintertüpfingen / Hintertupfingenein abgelegenes, hinterweltlerisches Dorfwohl an Tupfen = kleiner Fleck angelehntHintertupfingen: SW-Dtld, Pfalz, Thüringen, auch Niedersachsen

aus Osnabrück kenne ich nur die Variante mit „ü“ : Hintertüpfingen.

Verbreitung von „Hintertupfingen“ lt. www.atlas-alltagssprache.de

Kabuff, dasein miefiges, kleines Zimmer; eine Abstellkammervgl ndl Kombofaus mittel-nds kuffe / küffe (kleines Haus) + Kabuselandschaftl; Nds, OWL, Rheinld, Baden, Schwaben, auch in Österreich bek. … wo noch ?lt Duden landschaftl ugs, siehe de.wiktionary.org/wiki/Kabuff; mundmische.de/bedeutung/2317-Kabuff
knarzenknarrenDie Dielen knarzen.zu knarrenlandschaftl; Nds, Hess, Pfalz, Bayern, … wo noch ?lt Duden landschaftl
knuddeligsüß, zum Drücken, Liebkosen (unerotisch), niedlichmit Knoten und nds knüddeln = knüllen verwandtOS, Westf, HH, Berlin, SaAnh, Sachs, Rheinld, Hess, Oberpfalz, ...lt. Duden.de „landschaftlich“ - scheint aber so gut wie überall in Dtld. verbreitet zu sein (lt. Vorkommen in regionalen Zeitungen)
knuddelnliebkosen, drücken (unerotisch, bei Kindern, Plüschtieren z.B.)s. „knuddelig“s. „knuddelig“
laffschlaff, fadeDie Suppe schmeckt laff (nach nichts). Eine laffe Vorstellung (ohne Pep).aus dem nds = fade, gehaltlos; auch nl. laf = fade; mit labberig verwandtlandschaftlich: norddt, aber auch österreichisch, rheinisch, Westerwaldsteht nicht im Duden, lt. wiktionary.de regional
Laffi, derjunger, unerfahrener Mensch; Schlaffi, Weichei, Schwächlingnds laff = fade, gehaltloslandschaftl., Verbreitung wohl ähnlich wie „laff“
Luffi, derLeichtfuß, leichtfertiger Mensch; Luftikuswohl an Laffi (zu nds laff) und Luftikus (latinisierend) angelehntfamiliär ? Selten oder regional ?zur Verbreitung habe ich nichts gefunden.
SchlawittchenKragen ; nur in „jmd am Schlawittchen packen“aus Schlagfittich = Schwungfeder (nds/mdt), dann Bedeutungswandel zu Rockschoß, RockzipfelDie Redensart ist überregional. Es geht mir um die Variante mit „w“ (gegenüber „Schlafittchen“), die ich für landschaftlich halte.
Schmackes (kein Plural)Schwung, Heftigkeit, Wucht, Geschwindigkeit; hauptsächlich in „mit Schmackes“Die Tür ist mit Schmackes zugeknallt.berlin; zu mnds smacken = schlagen, geräuschvoll fallen lassenvorw. NRW (Rhein/Ruhr), aber weiter verbreitetlt. wiktionary.de „hauptsächlich rheinisch“ (ich empfinde das auch so)
schmoddelnmit etwas kleckern, mit etwas Matschigem, Klebrigen herumspielenDas Kind schmoddelt mit der Marmelade herum.von Schmodder; Nebenform von schmuddeln; zu nds smuddelnlandschaftlich; Kiel, Süd-Nds, Rheinld, Pfälzisch, BaWü, Schweiz, ehem. Schlesien,...rheinld. Schmoddel = Schmutz, Morast (Nebenform von Schmuddel); Düsseldorfer Mundart: www.duesseldorfer-mundart.de/maneslist.php
Speckdeckel, dereine olle (alte) Schirmkappedie Kappe glänzt angeblich speckig.angeblich typisch für Ostwestfalen/Lippe; ist aber auch im Rheinland, Hamburg, Bayern (…) bekannt
strammbetrunken; auch: totenstramm (volltrunken)mnds stram = gespannt, steif, aufrecht; aber woher kommt die Bedeutung „betrunken“ ?ruhr, Westf, Nds, Sauerländisch, rheinisch, HB, Schl-Holst, Berlin, Meck-VP, Thür, Bayern, … (evtl. überregional)steht in dieser Bedeutung nicht im Duden.
stratzenrennen, laufen, eilen; eine weitere Nebenform zu watzen, wetzen, atzenIch bin noch schnell zur Bank gestratzt.vielleicht mit stracks = schnell verwandtNiedersachsen, Rheinland, Ruhr, Hagen/Westf, Sachsen, Schwaben, wo noch?regional begrenzt lt www.redensarten-index.de; www.wer-weiss-was.de/theme197/article622174.html; Im Saarland bedeutet es „Durchfall haben“ oder „stehlen“
tratschen (langes -a-)reden, sich unterhaltenSO-Nds, Westf, Rheinld, BaWü, Schweiz, Hessen, Ostdt, O-Österrwww.atlas-alltagssprache.de
unegalungeschickt; ich kenne es nur in der Wendung „unegale Finger“Nimm deine unegalen Finger da weg. aus BerlinBerlin, ehem. Ostpreußen, Niederrhein, (ehem.) Schlesien,
 Bay, HH, BaWü, Hessen
s. die Diskussion in bedrohte-woerter.de/forum/index.php, dort Suche nach unegal
verkackeiernverulken, verarschenIhr wollt mich wohl verkackeiern ?!von gackern + Ei; müsste demnach „vergackeiern“ heißen; die Variante mit -kack- klingt nach Fäkalienspracheür; die Variante mit -kack- regional ?
verklickernjmd etw erklären, darlegen, erzählenDas verstehe ich nicht. Kannste mir das mal verklickern ?von Verklicker = Windrichtungsanzeiger auf einem Boot ??Westf, Rheinld, Berlin, Norddt, Schweiz; wo noch ?Ich kennen das Wort nur aus Westfalen.
zugangebeschäftigt; „mit etwas zugange sein“Er ist schon wieder mit seinem Motorrad  zugange.angebl. ürür verbreitet, aber ich empfinde es als typisch für Niedersachsen und (Ost)Westfalen; ist auch in diesen Regionalwörterlisten: www.feierabend.de/Sauerland/Sauerlaender-Vokabeln-16800.htm; diescheisshausfliegen.de/diesudas/highknee/index.html, lt Duden ugs aber nicht regional (auch München)

Quellenverzeichnis / Abkürzungen :

1 ostmdt: zu Ostmitteldeutschland zähle ich: Sachsen, südliches Brandenburg, südliches Sachsen-Anhalt und Thüringen (ohne südliche Randgebiete). Rechnet man noch Berlin hinzu, hat dieses Gebiet eine Fläche von 54,800 km².

 2 mit Ostdeutschland sind hier die neuen Bundesländer (seit 1990) gemeint.

3 Verbreitung lt. "Variantenwörterbuch des Deutschen: die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Dtld.", Ulrich Ammon et.al, de Gruyter, April 2004

4 dwds.de, Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache, Das Wortauskunftssystem zur deutschen Sprache in Geschichte und Gegenwart, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

5 Verbreitung lt. Duden online

6 de.wiktionary.org, ein Wiki-basiertes, freies Wörterbuch